Gründungsinteressierte Studierende und Schüler*innen sowie Start-ups aus Baden-Württemberg erhielten am 18. März 2021 in einem virtuellen Seminar des Innovationszentrums an der Hochschule Aalen und des Verbands der Baden-Württembergischen Technologie- und Gründerzentren in Kooperation mit Baden-Württemberg International Einblick in die Innovationsschmiede Silicon Valley.
Das Silicon Valley gilt nach wie vor als Vorbild, wenn es um Schnelligkeit oder die Kapitaldichte geht. Kann das Silicon Valley einfach kopiert werden?, so die Ausgangsfrage im Vortrag der Innovationsscoutin des Landes im Silicon Valley Emily Raab. Die Antwort hierauf war ein klares Nein. Unternehmen, Start-ups und Investoren müssten das Silicon Valley kapieren und nicht kopieren. Aber wie sehen die Unterschiede aus? Drei Erfolgsfaktoren wurden im Vortrag hervorgehoben:
1. Das Silicon-Valley-Mindset
Das Ökosystem ist einzigartig. Aber es ist nicht nur das Ökosystem, das den Erfolg des Silicon Valleys ausmacht. Vielmehr ist es das Mindset der dortigen Bewohner*innen. Das Zitat von David Kelley, Gründer von IDEO „You have to fail faster if you want to succeed sooner“, zeigt einen der wesentlichen Unterschiede auf: Die amerikanische Kultur akzeptiert geschäftliche Rückschläge und Misserfolge. Rückschläge werden als Möglichkeit gesehen, aus der Erfahrung zu lernen, daran zu wachsen und das Gelernte beim nächsten Start-up einzubringen.
2. Netzwerk und Kooperation
Netzwerke und Kooperationen sind eine der wichtigsten Erfolgsfaktoren. KMUs und Start-ups kooperieren und profitieren im Silicon Valley voneinander. Etablierte Unternehmen nutzen die Agilität und Schnelligkeit von Start-ups, bevor sie Produkte gegebenenfalls selbst entwickeln. Dies kann Zeit und Ressourcen sparen. Neue Kontakte werden im Silicon Valley sehr schnell geknüpft, zum Beispiel auf Konferenzen beim Networking. Das eigene Netzwerk wird so kontinuierlich aufgebaut. Berufliche Netzwerke wie LinkedIn haben stark an Bedeutung gewonnen und werden zur Kontaktaufnahme und -pflege intensiv genutzt.
3. Kundenzentriertheit
Geschäftsmodelle im Silicon Valley basieren in der Regel auf den Bedürfnissen der Kunden. Hypothesen, dass das eigene neue Produkt oder Geschäftsmodell vom Kunden benötigt wird, werden schnell durch möglichst viele Kundeninterviews validiert. Das Feedback vom Kunden hat hohe Priorität und ist relevant für die notwendigen Anpassungen oder Veränderungen des Geschäftsmodells – dem sogenannten Pivot. So werden Produkte und Dienstleistungen sehr schnell auf den Markt gebracht, auch wenn sie technisch noch nicht ausgereift sind.
Cornelia Frank, Leiterin der Abteilung Außenwirtschaft und Standortmarketing bei BW_i, schloss mit einer Infosession zu Unterstützungsleistungen für Start-ups und KMUs bei der Internationalisierung durch BW_i an.