Jahrestagung der baden-württembergischen Wirtschaftsförderer*innen

Neue Ansiedlungsstrategie im Fokus

BW_i lud Vertreter*innen der baden-württembergischen Regionen und Kommunen zu einer Diskussion über den Investitionsstandort Baden-Württemberg ein.

„Unsere Technologieparks in Freiburg, Karlsruhe, Mannheim, Stuttgart und 
Tübingen/Reutlingen sind wichtige Bausteine der Ansiedlungsstrategie des Landes. Sie helfen, Schlüsseltechnologien noch effektiver nach Baden-Württemberg zu holen. Sie stärken zugleich unsere Position im nationalen und internationalen Standortwettbewerb“, sagte L-Bank-Chefin Edith Weymayr auf der 30. Jahrestagung der baden-württembergischen Wirtschaftsförderinnen und Wirtschaftsförderer.

Rund 100 Fachleute aus den Regionen und Kommunen nahmen auf Einladung von BW_i und der L-Bank am 1. Dezember 2022 an der Veranstaltung in Stuttgart teil und nutzten die Gelegenheit zum intensiven Austausch. Im Fokus der Veranstaltung stand die neue Ansiedlungsstrategie der Landesregierung Baden-Württemberg.

Baden-Württemberg in Gefahr bei Stillstand

Tobias Koch, Manager bei Drees & Sommer, thematisierte in einem Vortrag zur Standortentwicklung Baden-Württembergs u.a. das Szenario „Was passiert, wenn nichts passiert?“. Laut Koch seien die weltweiten Märkte im Fluss, und Baden-Württemberg laufe Gefahr bei einem Stillstand in eine Kombination von Engpässen bei Fachkräften, Infrastruktur, Energie und verfügbaren Gewerbeflächen zu kommen. Dies würde wiederum zu Unsicherheit und langwierigen Planungsprozessen bei Ansiedlungen führen.

Das Land müsse dagegen steuern: Wichtige Faktoren für erfolgreiche Ansiedlungen werde eine agile Bauverwaltung sein, der Reserveflächen und Erweiterungsmöglichkeiten planerisch zur Verfügung stehen, ein vielseitiger Branchen- und Unternehmensmix in den Regionen sowie Zugang zu wissenschaftsnaher Infrastruktur und Innovationszentren.  Außerdem sei die Bereitstellung von qualifiziertem Personal, bezahlbarem Wohnraum sowie erneuerbaren Energien bedeutend, um heimische Unternehmen bei Neuinvestitionen zu halten und neue Ansiedlungsprojekte zu gewinnen.

 

Förderungen von Zukunftstechnologien

In der anschließenden Paneldiskussion sprachen Rose Köpf-Schuler, Leiterin der Abteilung 4 Mittelstand und Tourismus im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, Nadine Kaiser, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Region Ostwürttemberg (WIRO), Irina Rode, Leiterin Standortentwicklung bei der L-Bank, und Lukas Ammer, Leiter des Bereichs Unternehmens- & Investorenservice bei BW_i.

Köpf-Schuler betonte hierbei, dass der Südwesten in den letzten Jahren viele technisch relevante Ansiedlungen gewonnen hat, die zwar nicht prominent waren, aber innovative und zukunftsfähige Technologien ins Land brachten. Die Stärke Baden-Württembergs sei und werde in kommenden Zeiten die Kombination von großen Unternehmen, Hidden Champions und Start-ups sein. Weitere Pluspunkte des Standorts seien die anwendungsorientierten Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie die gut ausgebildeten Fachkräfte.

Baden-Württemberg würde auf keinen Fall zum Stillstand kommen, so Kopf-Schüler weiter, die Landesregierung habe erkannt, dass viele Unternehmen und Branchen in Transformationsprozessen seien, und fördere deshalb gezielt Zukunftstechnologien wie Green-Tech, Künstliche Intelligenz, Biotechnologie, Pharma, Plattformtechnologien und Smart Services. 

Im Anschluss an das Panel beschäftigten sich die Wirtschafts*förderinnen in fünf moderierten Workshops mit Problemen, Anforderungen und Änderungswünschen in den Bereichen:

  • Flächenbereitstellung,
  • Genehmigungen,
  • Talente,
  • Blick nach außen und
  • Förderung von Erschließungen neuer Flächen.

Empfohlene Artikel