Enge Kooperation mit China

Prof. Dr. Christopher Stoller (Foto) hat zahlreiche Ämter inne: Er ist Leiter des Studiengangs BWL-Spedition, Transport und Logistik an der DHBW Lörrach, sogenannter Distinguished Professor an der Shanghai University, Gastprofessor an zahlreichen internationalen Universitäten und seit 2017 Honorarprofessor an der Beijing Information Science & Technology University. Sein Fokus liegt auf Smart City Logistics – der intelligenten Verknüpfung von Logistik und Stadtentwicklung. Unter anderem beschäftigt der Jurist sich mit der Frage, wie die wachsende Verkehrsbelastung in den Ballungsräumen infolge des E-Commerce reduziert werden kann. 

Smart City war auch das Thema eines deutsch-chinesischen Workshops jeweils in Shanghai und Peking, den BW_i im Juni 2017 organisierte und dazu Stoller und weitere Experten einlud.  Wissenschaftler aus China und Baden-Württemberg stellten dort aktuelle Projekte vor und diskutierten Konzepte der Smart Cities für die Zukunft in beiden Ländern. Stoller präsentierte in Shanghai das Projekt Smart City Logistics. Während des Aufenthaltes in Peking wurde er von der Beijing Information Science & Technology University in Anerkennung seiner bisherigen beruflichen und akademischen Leistungen zum Honorarprofessor ernannt.

„Ich habe es als große Ehre empfunden, von BW_i zur Reise nach China eingeladen worden zu sein und das Land Baden-Württemberg im Ausland repräsentieren zu dürfen. BW_i hat maßgeblich zum gemeinsamen Austausch von Baden-Württemberg mit China beigetragen“, sagt Stoller.

Mit der Shanghai University hat sich seitdem eine intensive Zusammenarbeit im Bereich Smart City Logistics entwickelt: So absolvierte Stoller einen einmonatigen Forschungsaufenthalt in Shanghai und veröffentlichte gemeinsam mit chinesischen Partnern Fachpublikationen. Sowohl seitens der DHBW Lörrach als auch der Shanghai University werden außerdem jährliche Austauschprogramme qualifizierter Bachelor- und Master-Studierender sowie Unternehmensbesuche gefördert.

Der Logistikexperte sieht einen klaren Mehrwert im langfristigen Wissensaustausch mit den chinesischen Kollegen. So konnte er sich nicht nur ein interessantes internationales Netzwerk aufbauen, sondern profitiert auch heute noch von der chinesischen Sicht auf das Thema Smart City und damit verknüpft von der Fortschrittlichkeit in den Bereichen Logistik, Smart Mobility, Smart Home, Smart Industry, Informationstechnologie und Datensicherheit.

„Das Verständnis einer Smart City ist in China ein anderes als in Deutschland. China pflegt einen wesentlich laxeren Umgang mit Daten. Im chinesischen Verständnis sind Daten aus dem öffentlichen Raum für jeden zugänglich, ebenso wie das Filmen in Räumen. In Europa stellt dies eine Verletzung des Datenschutzes dar. Aus der Sicht von Stoller kann Baden-Württemberg viel von China und seinem Technologievorsprung  lernen – auch in Sachen Umweltschutz. So sei China  ein hoch technologisiertes Land und weise die smartesten Erfindungen auf. Für die Zukunft plant er deshalb weiterhin den intensiven Austausch zu den chinesischen Kollegen.