© Marc Holzner/BW_i

Gemeinsam forschen mit Israel

Universität Tübingen

BW_i vermittelte dem Neurowissenschaflter Prof. Dr. Surjo Soekadar Kontakte zur israelischen Bar-Ilan-Universität.

Prof. Dr. Surjo Soekadar, Forscher der klinischen Neurotechnologie an der Universität Tübingen und seit November 2018 auch Einstein-Professor an der Charité Berlin, ist überzeugt, dass Spitzenforschung auf Internationalisierung angewiesen ist: „Der internationale Austausch ist das Lebenselixier jedes Wissenschaftlers.“

Und dafür nimmt er auch gerne die Unterstützung von Baden-Württemberg International (BW_i) in Anspruch. Als BW_i und die Bar-Ilan-Universität in Israel im November 2016 gemeinsam einen interdisziplinären Workshop zur Erforschung neurologischer Erkrankungen für Wissenschaftler*innen aus beiden Ländern in Ramat Gan anboten, war der Leiter der Arbeitsgruppe Angewandte Neurotechnologie am Universitätsklinikum Tübingen sofort dabei. Die Chance, israelische Wissenschaftler*innen aus dem eigenen Forschungsbereich sowie die dortige Wissenschaftsstruktur direkt kennenzulernen, wollte er nutzen. Denn die Besuche auf den gängigen internationalen Fachkongressen, „auf denen man ein Poster ausstellt und hofft, dass die richtige Person vorbeikommt“, so Soekadars Erfahrung, sind nicht immer zielführend.

Und ein weiteres Programmelement der Reise überzeugte den Forscher: BW_i lud auch Start-up-Unternehmen der Neurotechnologie aus dem universitären Bereich ein. „Als praktizierender Arzt ist mir stark daran gelegen, dass neue Produkte für den Patienten auf den Markt kommen, und mir war bekannt, dass Israel mit seiner Start-up-Kultur sehr weit ist.“

Die Erwartungen des Neurowissenschaftlers, der zu Gehirn-Computer-Schnittstellen forscht, an die Reise wurden sogar noch übertroffen. Die geknüpften Kontakte mit Kollegen*innen der Bar-Ilan-Universität waren so gut und intensiv, dass daraus eine Kooperation entstand. Im Sommer 2018 organisierte Soekadar in Tübingen eine deutsch-israelische Konferenz rund um die klinische Neurotechnologie. Ein voller Erfolg: Unter den rund 120 Teilnehmern*innen waren neben internationalen Koryphäen auch viele Nachwuchswissenschaftler*innen. Die nächste Konferenz ist für 2020 in Israel geplant, später soll sie im Wechsel an baden-württembergischen Uni-Kliniken und in Israel stattfinden.

Doch nicht nur mit der israelischen Seite, auch mit den baden-württembergischen Teilnehmer*innen vernetzte sich Soekadar auf der BW_i-Reise: „Ich habe daraus ein neues freundschaftliches Netzwerk gewonnen – das perfekte Stützskelett, auf dem sich gemeinsame Projekte in der Zukunft aufbauen lassen.“

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