Westafrika als Zukunftsmarkt für die baden-württembergische Wirtschaft
bw-i organisierte unter Leitung der Wirtschaftsstaatsekretärin Katrin Schütz eine Markterkundungsreise nach Ghana und Nigeria.
3. Dezember 2018 - Mit einer 21-köpfigen Delegation bereiste Baden-Württemberg International vom 26. November bis 1. Dezember 2018 die beiden westafrikanischen Länder Ghana und Nigeria. Neben zahlreichen kleinen und mittleren Unternehmen nahmen auch IHK-Vertreter sowie eine Stiftung an der Reise teil.
In den zwei Ländern standen Firmenbesuche bei europäischen und lokalen Unternehmen, Gespräche mit Vertretern bereits ansässiger deutscher Unternehmen, Kontakt- und Kooperationsbörsen mit potentiellen ghanaischen und nigerianischen Geschäftspartnern, Termine in Ministerien und mit der Start-up-Szene sowie ausführliche Länderbriefings zur politischen und wirtschaftlichen Lage auf dem Programm. Besonders die junge Bevölkerung präsentierte den Delegationsteilnehmern spannende Ideen und Problemlösungen für den lokalen Markt.
Für baden-württembergische Unternehmen bieten die beiden englischsprachigen Länder im ansonsten französisch geprägten Westafrika durchaus Geschäftsmöglichkeiten. Allerdings unterscheiden sich beide Länder in den Ausgangsbedingungen.
Ghana bietet mit 28,8 Millionen Einwohnern einen eher kleinen Markt, ist aber aufgrund seiner im westafrikanischen Vergleich politischen Stabilität und eines einfacheren Marktzugangs gerade für Afrika-Neulinge interessant. Ghana gilt als der Champion in Westafrika und als ein Muster-Reformland. Es ist Mitglied der G20-Initiative „Compact with Africa“, deren Ziel darin besteht, die Rahmenbedingungen für ausländische Unternehmen in einzelnen afrikanischen Staaten zu verbessern und somit Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen.
Die ghanaische Regierung strebt eine Diversifizierung der Wirtschaft an. Erste Erfolge konnten bereits erzielt werden. In den nächsten Jahren werden internationale Automobilunternehmen erste Kapazitäten vor Ort aufbauen. Darüber hinaus setzt die Regierung auf das Modell „one district - one factory“, bei dem in den 254 Distrikten ein Unternehmen und entsprechende Zulieferbetriebe angesiedelt werden sollen. Dafür werden im Gegenzug unter anderem Steuererlass bzw. -vergünstigungen angeboten.
Nigeria hingegen punktet mit seiner immensen Marktgröße. Das mit etwa 193 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste Land Afrikas ist die größte Volkswirtschaft des Kontinents. Eine aufstrebende Mittelschicht von etwa 20 Millionen setzt auf westliche Konsumgüter. Die Bevölkerung wächst wie überall in Afrika stetig an. Der Anteil der unter 25-Jährigen liegt bei ca. 62 Prozent. Damit ist der Pool an jungen Arbeitskräften sehr groß. Allerdings besteht Nachholbedarf hinsichtlich einer marktgerechten Ausbildung.
Nigeria ist sehr reich an Öl- und Gasvorkommen, was bei günstigen Weltmarktpreisen hohe Staatseinnahmen verspricht. Im nächsten Jahr soll die erste Raffinerie im Land eröffnet werden und damit Wertschöpfung im Land generiert werden. Lagos ist mit circa 20 Millionen Einwohnern das Wirtschaftszentrum des Landes und zugleich das Einfallstor für Unternehmen, die in Nigeria aktiv werden wollen.
Anders als Ghana, wo Korruption zwar auch vorhanden, aber nicht so ausgeprägt ist, hat Nigeria stark damit zu kämpfen. Risiken bergen darüber hinaus auch die kaum diversifizierte Wirtschaft, die allgemeine Sicherheitslage sowie verschiedene Konfliktherde. Im Februar 2019 stehen Präsidenten- und Parlamentswahlen bevor. Trotz der Risiken kann sich eine frühzeitige Marktbearbeitung aber auszahlen, denn aufgrund des schwierigen Markteintritts tummeln sich noch nicht so viele Konkurrenten in Nigeria.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass beide Länder Potenziale bieten, allerdings keine Massenmärkte sind, auf denen sich schnell Gewinne erzielen lassen. Mit Geduld und viel Zeit lassen sich aber die Hindernisse und Widrigkeiten wie z.B. Infrastruktur und Fachkräftemangel durchaus meistern.
Ansprechpartnerin

Anja Kümmel
Außenwirtschaft und Standortmarketing Wirtschaft
Länderbereich Afrika
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