Vielversprechende Potenziale auf dem türkischen Solarmarkt für baden-württembergische Unternehmen
Im Rahmen einer Delegationsreise nach Istanbul und Ankara unter Leitung von Minister Dr. Nils Schmid zum Thema Solarenergie und Photovoltaik wurden die Entwicklungen des Marktes genauer erkundet und Kooperationspotenziale ausgelotet.
Auch wenn die Türkei gerade vor Neuwahlen steht und die innenpolitische Situation als instabil erscheint, zeigt sich die Wirtschaft davon unbeeindruckt. Mit Krisen müsse man leben und Unternehmer sollten langfristiger denken, um dann in Erholungsphasen wieder vom Wachstum profitieren zu können, so hörte es die dreizehnköpfige Unternehmerdelegation in ihren Gesprächen immer wieder. Unabhängig vom Wahlausgang am 1. November würden die Ziele, die das Land bis zum Jahr 2023, dem hundertjährigen Jubiläum der Staatsgründung, erreichen möchte, ambitioniert weiter verfolgt. Dies gelte insbesondere im Energiebereich, in dem man die Abhängigkeit von importierten und damit teuren Energieträgern, insbesondere Erdgas und Kohle, reduzieren möchte.
Neben allgemein steigenden Energiekosten und einem wachsenden Energiebedarf bietet das Land eine hervorragende Sonneneinstrahlung und somit eine wichtige alternative und nachhaltige Energieressource. Diese gilt es auszubauen. Seitens der türkischen Politik wurden durch Lizenzvergaben und attraktive Einspeisevergütungen bereits entsprechende Weichenstellungen vorgenommen.
Von der Aktualität des Themas und einem breiten Interesse daran konnte sich die baden-württembergische Delegation, die unter Leitung von Finanz- und Wirtschaftsminister Dr. Nils Schmid vom 29.09. bis 3.10.2015 in Istanbul und Ankara unterwegs war, schnell überzeugen. Im Mittelpunkt der Reise stand das von Baden-Württemberg International (bw-i) in Zusammenarbeit mit dem Solar Cluster Baden-Württemberg und der deutsch-türkischen Industrie- und Handelskammer organisierte „Deutsch-türkische Solarenergieforum. Kompetenz aus Baden-Württemberg für den Ausbau der Solarenergiegewinnung in der Türkei.“, das am 1. Oktober in Istanbul stattfand. Mit über 170 Teilnehmern waren die einzelnen Panels zu den Themen „Produktion von Photovoltaikmodulen“, „Solarthermie“ und „Stromerzeugung aus Photovoltaik und Finanzierung von PV-Projekten“ sehr gut besucht. Vertreter namhafter baden-württembergischer Unternehmen und Forschungseinrichtungen stellten hierin ihre Expertise vor und diskutieren gemeinsam mit türkischen Vertretern der Branche über aktuelle Trends der Solarindustrie. In der anschließenden Kooperationsbörse konnten Kooperationsansätze vertieft werden. Auch hier waren die mitreisenden baden-württembergischen Unternehmen gefragte Gesprächspartner und berichteten von erfolgversprechenden Kontakten und Geschäftsaussichten.
Neben dem Solarenergieforum umfasste das Fachprogramm der Unternehmerdelegation in Istanbul Gespräche bei deutschen und türkischen Unternehmen, die im Energiesektor tätig sind. Neben Siemens Türkei zählten hierzu der Energiedistributor AYEDAS, der nach der Privatisierung des Stromverteilungsmarktes im Oktober 2013 drei der 21 Regionen in der Türkei, darunter die asiatische Seite des Istanbuler Stadtgebietes, mit Energie versorgt, sowie die Zorlu Energy Group als Teil der Zorlu Holding, der drittgrößten Industrie- und Finanzgruppe in der Türkei.
In Ankara konnte die Delegation die Herausforderungen und Perspektiven bei der Nutzung der Erneuerbaren Energien, die 2023 einen Anteil von 30 Prozent am Energiemix ausmachen sollen, in der Generaldirektion für Erneuerbare Energien, die dem Energieministerium unterstellt ist, sowie bei TEDAS, der Generaldirektion für die Energieverteilung, weiter diskutieren.
Weitere Höhepunkte des Programms waren die Diskussion mit dem stellvertretenden Geschäftsführer von Halk Enerji, Yalçin Adiyaman, der als Betreiber zahlreicher Solaranlagen in der Türkei einen sehr praxisorientierten Einblick in die Umsetzung der Ziele zum Ausbau der Solarenergienutzung gab, sowie ein Roundtable mit Vertretern baden-württembergischer Unternehmen, die bereits erfolgreich in der Türkei tätig sind. Sowohl der Vertreter der EnBW, Marcel Desai, als auch Uwe Sievers, der die Niederlassung von Fichtner in der Türkei leitet, wiesen darauf hin, dass, obwohl deutsche Produkte und Dienstleistungen in der Türkei ein hohes Ansehen genössen, dies noch kein Garant für Aufträge und Absatz sei. Die Geschäftspraxis sei von patriarchalischen Strukturen geprägt und oft sei es schwierig, herauszufinden, wer tatsächlich der Entscheidungsträger ist. Hierfür benötige man einen langen Atem und müsse gleichzeitig darauf vorbereitet sein, kurzfristig reagieren zu können. Da die Wirtschaft viel stärker über Beziehungen funktioniere und stark über Zugehörigkeiten zu bestimmten Parteien, Vereinen oder Werthaltungen bestimmt sei, empfahlen sie für ein Engagement den langfristigen Aufbau geschäftlicher Freundschaften und einen verlässlichen türkischen Partner.
Wenngleich trotz der zahlreichen Diskussionen mit unterschiedlichen Ansprechpartnern noch offen blieb, wie die Umsetzung der Energieziele bis zum Jahr 2023 konkret erfolgen soll, so zogen die Teilnehmer der Delegationsreise insgesamt ein sehr positives Fazit. Die baden-württembergische Solarenergiebranche kann sich aktiv in den Markt einbringen, Geschäftsmöglichkeiten bestehen an vielen Stellen der Wertschöpfungskette und man wolle den türkischen Markt unbedingt weiterbearbeiten, so bilanzierte Dr. Carsten Tschamber, Geschäftsführer des Solar Clusters Baden-Württemberg, die Ergebnisse der Reise. bw-i wird die aus der Reise gewonnenen Impulse aufgreifen, um das Land sowie insbesondere die Unternehmen und Einrichtungen der Solarbranche als Partner für den türkischen Energieerzeugungsmarkt nachhaltig zu positionieren.
Weitere Informationen finden Sie auf den Websites des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft sowie des Solar Clusters BW.
Ansprechpartnerin

Bettina Klammt
Leiterin der Abteilung Internationale Projekte
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