Baden-Württemberg ist weiterhin für Unternehmen aus dem Ausland ein interessanter Investitionsstandort. Nach Angaben der landeseigenen Wirtschaftsfördergesellschaft Baden-Württemberg International (BW_i) zog der deutsche Südwesten im vergangenen Jahr 365 ausländische Ansiedlungsprojekte an und lag damit auf dem Niveau des Jahres 2018 (363 Projekte). Insgesamt sind aktuell rund 5.600 ausländische Unternehmen in Baden-Württemberg ansässig.
„Im weltweiten Wettbewerb punkten wir mit unserer starken Stellung im Bereich Industrie und bei Zukunftsthemen wie Industrie 4.0, nachhaltige Mobilität oder Künstliche Intelligenz, unseren wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen sowie unserem hohen Fachkräftepotenzial. Diese Mischung ist die Grundlage für unsere Attraktivität bei ausländischen Investoren, die auch nicht durch die Coronakrise in Frage gestellt wird“, sagte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse für 2019.
Die Schweiz belegt wie in den Vorjahren auch 2019 mit 111 Projekten (2018: 104) den Spitzenplatz unter den Herkunftsländern ausländischer Investitionen. Aufgrund der Grenznähe ist die Schweiz traditionell ein enger Wirtschaftspartner des deutschen Südwestens. Auf den weiteren Rängen folgen die USA mit 38 (2018: 38), China mit 22 (2018: 22), Österreich mit 22 (2018: 21), Italien mit 20 (2018: 15), Frankreich mit 19 (2018: 17) und Großbritannien mit 17 Projekten (2018: 20).
Bezogen auf die für ausländische Investoren attraktivsten Branchen liegt der Maschinenbau mit 64 Projekten in Führung, gefolgt von der Informations- und Telekommunikationstechnologie (46) und der Konsumgüterindustrie (34).
„Der konstante Erfolg bei Auslandsinvestitionen sowie die starke Präsenz internationaler Firmen im Land belegen, dass der Innovationsstandort Baden-Württemberg weltweit einen sehr guten Ruf bei ausländischen Investoren genießt“, sagt Jürgen Schäfer, Geschäftsführer von Baden-Württemberg International.
Neben den 365 Ansiedlungen im vergangenen Jahr kam es im Bereich der ausländischen Investitionen auch zu 71 Firmenübernahmen sowie 16 Minderbeteiligungen am Standort Baden-Württemberg.
Eine der Direktinvestitionen aus dem vergangenen Jahr stammt von Farasis, einem amerikanisch-chinesischen Batteriezellenhersteller für Elektrofahrzeuge mit weltweit rund 3.500 Mitarbeitern. Das 2002 im Silicon Valley gegründete Unternehmen, das seine Zentrale inzwischen in China hat, eröffnete 2019 in Frickenhausen in der Region Stuttgart sein europäisches Batterietechnologie-Zentrum. Die Investition beläuft sich auf rund 16 Millionen Euro und schafft insgesamt 100 Arbeitsplätze im Bereich Forschung & Entwicklung.
Hinweis: BW_i passt die Kommunikation der Zahlen der ausländischen Investitionen in Baden-Württemberg an die Veröffentlichungen der Wirtschaftsförderung des Bundes, der Germany Trade and Invest – Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbH (GTAI), an und legt den Fokus ab dem Jahr 2019 auf die Ansiedlungen. Dazu zählen die Neuansiedlungen sowie die Expansionen ausländischer Firmen am südwestdeutschen Standort. Denn sowohl BW_i, als auch die GTAI unterstützen ausschließlich die Ansiedlung von Unternehmen. In den vergangenen Jahren hingegen kommunizierte BW_i die Zahl der ausländischen Direktinvestitionen als Summe aller Ansiedlungen, Firmenübernahmen und Minderbeteiligungen. Firmenübernahmen und Minderbeteiligungen, die als ein Indikator für die Attraktivität baden-württembergischer Unternehmen gelten, werden von BW_i künftig gesondert ausgewiesen.